Weingut Franzen

Leidenschaft und Tradition

Vor sieben Jahren übernahmen Angelina und Kilian Franzen mit gerade einmal Anfang 20 die Verantwortung für den bekannten Bremmer Calmont, die steilste Weinbergslage ganz Europas.

Eine lange Tradition — Schon seit Jahrhunderten ist Bremm die Heimat der Familie Franzen und seit jeher betreibt die Familie hier in der einzigartigen Flusslandschaft der Terrassenmosel Weinbau. Als der Vater von Kilian Franzen, Ulrich Franzen, zu Beginn der 80er Jahre den Betrieb von den Großeltern übernahm, veränderte er die Ausrichtung des Weingutes und legte den Schwerpunkt auf die Erzeugung trockener, säurearmer Weine.

Besonders am Herzen lag ihm der Erhalt der Steillagen. Deshalb entschied er sich dafür, eine eineinhalb Hektar große Fläche im Bremmer Calmont zu rekultivieren. Er rodete die jahrzehntelang brachliegende Fläche und bepflanzte sie von Hand neu. Innerhalb von drei Jahren gruben er und ein Team unermüdlicher Helfer etwa 7900 Rieslingreben in den kargen Schieferboden.

Der aufwendige Bau von Einschienen-Zahnradbahnen, den sogenannten Monorackbahnen, erleichterte die Bewirtschaftung der steilen Weinberge, zu der auch die nie endende Instandhaltung und der Wiederaufbau etlicher Terrassenmauern gehört. Mittlerweile schlängeln sich 500 Meter Schienen vom Ufer der Mosel bis zum oberen Ende der Weinberge.

Auch wenn die Erhaltung der steilsten Weinberge Europas eine der körperlich anstrengendsten und arbeitsintensivsten Aufgaben ist, macht der Erhalt der Kulturlandschaft und die Weiterführung jahrhundertealter Tradition die Familie stolz und motiviert jeden Tag aufs Neue.

Das heutige Weingut — Seit nunmehr 7 Jahren hat die nächste Generation die Verantwortung für das Weingut übernommen, auch wenn die Geschichte von Sohn Kilian Franzen und seiner Frau Angelina anders begann, als sie es sich vorgestellt hatten. Durch einen tragischen Unfall verloren Kilian Franzen und seine Geschwister im Jahr 2010 Vater Ulrich Franzen, der bei der Arbeit im Weinberg tödlich verunglückte.

Nun blieb keine Zeit mehr für die Dinge, die man mit Anfang 20 sonst plant. Von heute auf morgen stand ein fast zehn Hektar großes Weingut vor den beiden. Ein Weingut, das jemanden suchte, der es zu schätzen weiß. Jemanden mit Leidenschaft und Passion. Und so stürzten sich die beiden kopfüber in das größte Abenteuer ihres Lebens. Dass es schwer werden würde, war ihnen klar. Aber dass es auch so viel Spaß mit sich bringt, hätten sie damals nicht gedacht.

Mittlerweile schneiden, binden, heften, lesen und füllen die beiden rund 60.000 Flaschen Wein im Jahr und lieben jede einzelne davon. „Unser Leben ist eine Aneinanderreihung vieler kleiner, manchmal großer, oft dramatischer Ereignisse, die die Reben als Informationen in ihren Trauben speichern“.